Kreistagsfraktion: Heimaufsicht – eine wichtige Institution im Dienste Pflegebedürftiger
Im vergangenen Jahr hat die Heimaufsichtsbehörde 84 stationäre Einrichtungen mit 5666 Plätzen im Rhein-Neckar-Kreis überwacht. Darunter waren Alten- sowie Pflegeeinrichtungen und ambulant betreute Wohngemeinschaften.
Der aktuelle Bericht der Heimaufsichtsbehörde gibt Aufschluss über die Einzelzimmerquote. Diese ist inzwischen auf durchschnittlich 68 % gestiegen. Im Berichtsjahr wurden in den stationären Einrichtungen 84 Regel- und 40 Anlass-Prüfungen durchgeführt. Die Überwachungsquote lag damit bei 100 %. Inhalte der Prüfung sind u.a. Qualitäts- und Beschwerdemanagement, Organisation, Unterkunft/Wohnen, Personal, Pflege, Hygiene, Medikamente, hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuung/Aktivierung. Die Heimaufsichtsbehörde wählt aus dem umfänglichen Prüfkatalog praxisorientierte Schwerpunkte. Personal und freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) werden hingegen immer überprüft.
Für die FDP-Kreistagsfraktion ist dies seit jeher ein wichtiges Anliegen. Insgesamt gingen 2019 bei der Heimaufsichtsbehörde 74 (Vorjahr: 47) Beschwerden ein. Die überwiegende Zahl hiervon betraf die Pflege. Nach Überprüfung sah die Heimaufsichtsbehörde 20% als vollumfänglich und 33 % als teilweise bestätigt an. Erfreulicherweise ist die Zahl der bei den Regelprüfungen festgestellten Mängel gegenüber dem Vorjahr (2018) wiederum deutlich zurückgegangen: von 384 auf 312 in 2019.
Die Mängel-Quote bei der Anwendung von Bettgittern ist von 14% (in 2014) auf nur noch 4 % gesunken. Die Quote bei Fixierungen und sonstigen FEM liegt lediglich bei 2 % bzw. 1 % aller festgestellten Mängel. Auch dies ist für die Kreistags-Liberalen ein sehr positives Prüfungsergebnis.
Deutlich höher liegen die Quoten für Mängel im Bereich Personal. Qualitativ und quantitativ zu wenig Personal schlagen mit je 19 % der festgestellten Mängel zu Buche. Dies zeigt, dass der Pflegeberuf eine deutliche Aufwertung und bessere Bezahlung erfahren muss, um dem Mangel – nicht nur im Rhein-Neckar-Kreis – abzuhelfen und die wertvolle Arbeit im Dienst für Pflegebedürftige wertzuschätzen und angemessen zu honorieren.
Die FDP-Kreistagsfraktion ist zuversichtlich, dass auch durch die Corona-Pandemie ein entsprechender Impuls hierfür ausgeht. Sie dankt nicht nur den Mitarbeiter(inne)n in den Pflegeeinrichtungen unseres Landkreises, sondern auch der Heimaufsichtsbehörde für deren Beitrag zur Qualitätssicherung. (DH)