FDP Leimen

Hebamme gesucht! „Sofa-Talk“ mit MdL Jochen Haußmann und Hebamme Beate Hofbauer

(hb – 16.8.22) Die Liberalen Frauen Kurpfalz veranstalteten jüngst eine Veranstaltung zu dem Thema. Helga Bender aus Leimen begrüßte alle Anwesenden recht herzlich und erinnerte daran, dass berufstätige Frauen seit 70 Jahren ein Recht auf Mutterschutz haben. Die folgende Gesprächsrunde moderierte Ulrike von Eicke.

v.re.n.li.: Ulrike von Eicke, Jochen Haußmann MdL, Beate Hofbauer, Helga Bender, Nicole Roesseler

Zunächst berichtete Hebamme Beate Hofbauer aus ihrem Arbeitsalltag: Wer ein Baby erwarte, müsse rechtzeitig nach einer Hebamme suchen. Viele Hebammen informierten schon auf dem Anrufbeantworter über Wartezeiten oder einen Aufnahmestopp. 12 Termine Nachsorge stehen jungen Müttern zu, doch mehr als fünfmal könne sie die meisten nicht besuchen. Denn nur so sei es möglich, möglichst vielen Müttern eine Nachsorge anzubieten.

Zudem bezahle die Kasse nur ca. 20 Minuten pro Termin. Das sei viel zu wenig. „Oft brauche ich für den ersten Besuch mehr als eine Stunde”, so Hofbauer. Wenn dann noch Zeit und Kosten fürs Parken benötigt werden, sei das für sie nicht tragbar. Aus diesem Grund betreue sie keine Mütter in der Heidelberger Innenstadt.

Die Situation ist schwierig, obwohl – und da sind sich alle einig – die Arbeit der Hebammen für Mutter und Kind enorm wichtig ist. Die Politik hat das auch schon seit einiger Zeit erkannt. Seit 2015 bekommen Hebammen einen Sicherungszuschlag zur Haftpflichtversicherung. Mit dem Runden Tisch „Geburtshilfe BW“ hatte die Landesregierung 2017 einen Austausch und Studien zur Versorgungssituation in der Geburtshilfe initiiert. Auch die „Akademisierung des Hebammenberufs” wurde gefördert.

Doch ist das wirklich der richtige Weg? Wird es damit mehr Hebammen geben und verbessern sich dadurch die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Hebammen? Vielleicht sind von Hebammen geleitete Geburtshäuser ein richtiger Weg.

Jochen Haußmann, Sprecher für Gesundheit der FDP im Landtag, schlug vor, gemeinsam ein Geburtshaus zu besuchen. Seit Anfang 2022 gibt es in Heidelberg die Gründungsinitiative „Geburtshaus Heidelberg“. Eine Gruppe aus Hebammen, Ärztinnen und engagierten Eltern hat sich zusammengefunden, um die Vision eines Geburtshauses in Heidelberg wahrwerden zu lassen.

Und wie ist die Lage in Leimen? Das Geburtshaus in Leimen ist inzwischen aufgegeben. Eine Nachfolge ist noch nicht in Sicht!

Helga Bender, FDP Leimen

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