FDP Leimen

FDP-Kreistagsfraktion informierte sich in Witten über Bioabfall-Vergärungsanlage

v.l.n.r.: Thomas Brümmer (AVR Energie), Hartmut Kowalinski, Claudia Felden, Bärbel Seemann, Heinz Jahnke, Dietrich Herold

Über 100 Bioabfall-Vergärungsanlagen sind in Deutschland in Betrieb. Bald wird es auch eine solche in Sinsheim für den Rhein-Neckar-Kreis geben. Die AVR BioTerra GmbH & Co.KG fungiert als Betreiber dieses 45 Mio. Euro teuren Projektes auf dem AVR-Gelände im Sinsheimer „Saugrund“. Der Spatenstich war am 22.02.2018. Mit der Errichtung und dem Betrieb der Anlage komme die AVR der Pflicht nach, die im Rhein-Neckar-Kreis getrennt gesammelten Bio- und Grünabfälle aus der haushaltsnahen Sammlung ordnungsgemäß zu entsorgen, meinte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl bei der Übergabe der immissionsrechtlichen Genehmigung an den Geschäftsführer Peter Mülbaier.

Die FDP-Kreistagsfraktion hat vor kurzem eine bereits seit einigen Jahren praxiserprobte und bewährte Vergärungsanlage in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) besucht und sich von deren Leistungsfähigkeit überzeugt. Dort wie auch ab nächstem Jahr in Sinsheim werden die in der braunen Tonne gesammelten Stoffströme vergoren, getrocknet und anschließend als gütegesicherter zertifizierter Frischkompost für die Landwirtschaft vermarktet.

Aus einer Europa-weiten Ausschreibung ist die Fa. Remondis als AVR-Partner hervorgegangen. An der AVR BioTerra GmbH + Co.KG ist sie mit 49% beteiligt. Sie wird die Anlage als Generalübernehmer zu einem vertraglich vereinbarten Festpreis errichten. Der RNK hält 51% der Beteiligung. Das durch den Vergärungsprozess gewonnene Rohgas wird von einer weiteren AVR-Gesellschaft, der AVR Biogas GmbH, zu Bioerdgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Die FDP-Kreistagsfraktion konnte sich bei der Betriebsbesichtigung von der Funktionalität des mehrstufigen Konzeptes der Bioabfall-Vergärungsanlage überzeugen. Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Synergieeffekte und staatliche Förderung stehen miteinander in Einklang. Wie in Witten wird auch in Sinsheim die Anlage so gut wie emissionsfrei arbeiten, weil sie komplett „eingehaust“ ist. Ein Teil der Abwärme des benachbarten Biomasse-Heizkraftwerkes wird künftig nicht mehr nutzlos in die Luft geblasen, sondern für die Trocknung der flüssigen Gärreste verwendet. Ein weiterer Ressourcenkreislauf wird damit ökologisch und ökonomisch geschlossen. Die Bioabfall-Vergärungsanlage schafft 13 neue Vollzeit-Arbeitsplätze. Täglich können 260 to Bioabfall/Kompost im Zwei-Schicht-Betrieb (6-Tage-Woche) verarbeitet werden.

(DH)

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