FDP Leimen

FDP-Kreistagsfraktion: Häusliche Gewalt – Schutzwohnungen müssen verfügbar sein.

Die internationale Vereinbarung zum Schutz von Mädchen und Frauen vor Gewalt („Istanbul-Konvention“) gibt es seit nunmehr zehn Jahren und wurde bislang von 45 Staaten unterzeichnet. Alle Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu bekämpfen und Betroffenen Schutz sowie Unterstützung zu bieten. Die Türkei gehörte zu den ersten Unterzeichnerstaaten. Nun ist sie ausgetreten. Dies verurteilen der Landesfrauenrat Baden-Württemberg und dessen Delegierte Claudia Felden, Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion, scharf.

FDP-Kreistagsfraktion zu Besuch im Frauenhaus Bergstraße (Foto: Archiv)

Die FDP im Rhein-Neckar-Kreis hatte bereits 2018 ein Frauenhaus für den Rhein-Neckar-Kreis gefordert und diese Forderung erfolgreich wiederholt. Der Kreistags-Sozialausschuss hat dies thematisiert und in die Leitsätze zur integrierten Sozialplanung aufgenommen. Damit rückt die Forderung der FDP-Kreistagsfraktion nach Unterkünften und Hilfen für von häuslicher Gewalt Betroffene in greifbare Nähe. Landrat Stefan Dallinger würdigte bei der Erläuterung der Vorlage im November 2020 die Initiative der FDP-Fraktionsvorsitzenden Claudia Felden.

Das Konzept zur „Prävention von häuslicher Gewalt und zu Hilfen für Betroffene“ wird gemeinsam mit dem Diakonischen Werk für die Fachberatungsstelle für häusliche Gewalt, dem DRK-KV Mannheim für das Frauen- und Kinderschutzhaus und – gemeinsam mit dem DRK Heidelberg – für die dezentralen Schutzwohnungen umgesetzt.

Das Konzept sieht vor, dass das Diakonische Werk im Rhein-Neckar-Kreis in Sinsheim eine Fachberatungsstelle für häusliche Gewalt mit Interventionsstelle einrichtet. Geeignete Räumlichkeiten sind dort vorhanden. Sinsheim wurde als Standort gewählt, weil der südliche Rhein-Neckar-Kreis bisher aufgrund seiner Entfernung zu Mannheim und Heidelberg weniger gut versorgt ist. Um jedoch kreisweit flächendeckend wirken zu können, sollen die in allen Planungsräumen vorhandenen Beratungsstellen des Diakonischen Werkes als Anlaufstellen mitgenutzt und Beratungen durch die Fachberatungsstelle für häusliche Gewalt auch dort angeboten werden.

Die FDP-Kreistagsfraktion begrüßt das Konzept, dessen Präventionsziele sowie den baldmöglichen Schutz für von häuslicher Gewalt Betroffene innerhalb unseres Landkreises. Die Corona-Pandemie erhöhe die Fallzahlen häuslicher Gewalt. Ein weiterer Anstieg muss befürchtet werden. Auch daher ist ein umfassendes, vernetztes sowie flächendeckendes Beratungs- und Hilfsangebot notwendig und Schutzwohnungen müssen ohne weiteren Zeitverzug zur Verfügung gestellt werden. Die FDP-Kreistagsfraktion hat unter Hinweis darauf die Kreisverwaltung um einen hierauf zeitnahen Sachstandsbericht gebeten. (DH)

 

 

 

Kommentare sind geschlossen

Foto Gallerie

Seitengestaltung: SUSI Technology GmbH, Leimen